Potsdam ist ein über die Ländergrenzen hinaus bekannter Wissenschaftsstandort für Klimaforschung und hat als Masterplan-Kommune 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Stand 2021 blockierten die Stadt und das Unternehmen Energie und Wasser GmbH (EWP) dennoch eine ambitionierte Strom- und Wärmewende. Nur 2 % des Strom- und Wärmebedarfs kamen damals aus selbst erzeugten erneuerbaren Energien. 85 % des Wärme- und 75 % des Strombedarfs wurden durch ein fossiles Gaskraftwerk erzeugt, welches noch bis 2030 in Betrieb sein sollte. 

Die EWP plante 2021, das Gaskraftwerk durch ein neues Gaskraftwerk zu ersetzen, welches vorerst weiterhin mit fossilem Gas betrieben werden soll. Die Taxonomie-Pläne der EU drohten in Potsdam die Pläne für ein neues, fossiles Kraftwerk zu verfestigen. Wir mussten aber endlich raus aus der fossilen Abhängigkeit, die unser Klima anheizt und unseren Planeten gefährdet. Unsere Energieversorgung sollte dezentraler, klimafreundlich und unabhängig von Importen werden. 

Die Lösungen für eine Energiewende sind seit vielen Jahren bekannt und im Masterplan bzw. in der Dekarbonisierungsstrategie der Stadt Potsdam beschrieben. Doch im Jahr 2021 war schon klar, dass Potsdam nicht bis 2045 warten, sondern sofort einen ambitionierten Gasausstieg einläuten sollte.