Tschüss Erdgas!

Das Bürgerbegehren für Potsdams Energiewende

Pressemitteilung, 31.05.2023

„Tschüss Erdgas!“ unterstützt Ausbau der tiefen Geothermie in Potsdam und fordert weitere klimafreundliche Alternativen zum Erdgas

Potsdam, 31. Mai 2023 – Die Potsdamer Klimainitiative „Tschüss Erdgas!“ begrüßt das Vorhaben der Energie und Wasser Potsdam (EWP), in mehreren Stadtteilen tiefe Geothermie im großen Stil zu betreiben. „Wir teilen den grundsätzlichen Optimismus hinsichtlich der tiefen Geothermie und sind zuversichtlich, dass die Wärmewende gelingen kann“, sagt Annette Reinhold, Sprecherin von „Tschüss Erdgas!“

„Wir unterstützen Eckard Veil, Geschäftsführer der EWP, in seinem Vorhaben, die tiefe Geothermie in Potsdam voranzutreiben. Es stimmt uns hoffnungsfroh, dass die EWP plant, in nur einem Jahrzehnt 40 Prozent des Fernwärme-Bedarfs der Stadt aus klimafreundlicher Erdwärme zu gewinnen. Wenn das umgesetzt wird, wird Potsdam an der Spitze in Deutschland stehen.“

Zeitgleich pocht die Initiative, die zurzeit ein Bürgerbegehren für eine beschleunigte Wärmewende in Potsdam vorantreibt, auf einen festgeschriebenen Fahrplan für den Ausstieg aus Erdgas. „Ein verbindliches Ausstiegsszenario ist wichtiger denn je. Wie bereits in der Vergangenheit betont, ist die Dekarbonisierungsstrategie der EWP veraltet und braucht ein Update, so Annette Reinhold.

„Es ist wichtig, dass die EWP ihre Strategie regelmäßig überdenkt und aktualisiert, um die besten Lösungen für den Klimaschutz zu finden“, sagt Reinhold. „Auch wenn für Spitzenlasten ein Kraftwerk zur Wasserstoffverbrennung benötigt werden sollte, ist darauf zu achten, dass es einen möglichst kleinen Anteil des Potsdamer Wärmebedarfs abdeckt, um die Abhängigkeit vom kostspieligen und unsicheren Energieträger Wasserstoff gering zu halten.“

Im optimistischen Szenario der EWP würden 40% des Potsdamer Wärmebedarfs aus tiefer Geothermie abgedeckt, so Reinhold. Das hieße, dass über die Hälfte des Wärmebedarfs aus anderen klimafreundliche Alternativen abgedeckt werden müssten. Daher sollte Potsdam auch Anstrengungen zum Ausbau von oberflächennaher Geothermie, Solarthermie, Windkraft und Flusswärme vorantreiben. „Es ist wichtig, dass wir alle Optionen in Betracht ziehen und uns nicht nur auf eine einzige Technologie verlassen“, betont Reinhold. „Die Energiewende erfordert ein umfassendes Umdenken und eine breite Palette an Maßnahmen.“

Die Potsdamer Klimainitiative „Tschüss Erdgas!“ wird die Entwicklung in Potsdam weiterhin aufmerksam verfolgen und sich für eine nachhaltige und zukunftsweisende Energieversorgung einsetzen.

Pressekontakt

Annette Reinhold, kontakt@tschuess-erdgas.de

Hintergrundinformationen zu “Tschüss Erdgas!”

“Tschüss Erdgas!” ist eine Initiative von Bürger:innen in Potsdam, die sich für eine bezahlbare, nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung einsetzen. Die Initiative ist ehrenamtlich und basisdemokratisch organisiert und wird von lokalen Gruppen wie GermanZero, BUND, Fridays for Future, Extinction Rebellion, Scientists for Future und den Grünen unterstützt. Das Ziel der Initiative ist es, die Energie- und Wärmewende in Potsdam zu beschleunigen.

Im “Masterplan Klimaschutz” hat sich die Stadt Potsdam das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, was bedeutet, dass noch fast 30 Jahre lang klimaschädliches Erdgas verbrannt werden soll. Die Initiative fordert stattdessen den Aufbau einer dezentralen, nachhaltigen und demokratisch kontrollierten Energieversorgung in Potsdam.

Im September 2022 hat die Initiative ein Bürgerbegehren gestartet.

https://www.tschuess-erdgas.de